Dekadenz (von lat. cadere „fallen“, „sinken“, frz. décadence, über mlat. decadentia) ist ein ursprünglich geschichtsphilosophischer Begriff, mit dem Veränderungen in Gesellschaften und Kulturen als Verfall, Niedergang bzw. Verkommenheit gedeutet und kritisiert wurden. Der Begriff setzt damit voraus, es gebe objektiv bessere oder wünschenswertere Zustände. (Wikipedia)
Als der bekannteste Fall von Dekadenz, als der bekannteste Untergang eines Reiches durch Verfall von Sitten und Moral gilt das römische Reich.
Dazu gehörte auch, dass die herrschenden Schichten, eigentlich jeder etwas wohlhabendere Bürger Roms einen privilegierten Status genoss, einen Status, der ihm Herrschaft über andere, über Sklaven gab, und den Wert des Vergnügens über den der Arbeit stellte.
Damit stieg auch der Wert der Kunst und die Freiheit des Individuums sich von gesellschaftlichen Zwängen, vom althergebrachten „Richtig“ und „Falsch“ zu lösen. Es gab keinen Gott, der mit Moral und Fegefeuer drohte, sondern nur das hier und jetzt.
Man könnte es eine freie, feinsinnige, weltoffene, Gesellschaft ohne falsche Moral und archaische Verhaltenszwänge nennen. Eine glückliche Gesellschaft, die es sich leisten konnte dem Volk Thermen, Gärten, Brot und Spiele zu schenken. Eine Gesellschaft, die dem Volk anstrengungslosen Wohlstand versprach. Eine Gesellschaft ohne sexuelle Tabus, ohne falsche Scham und Ausgrenzung des Andersartigen. Mit Werten wie Liebe, Toleranz und Offenheit..
Man könnte aber auch sagen es war eine Gesellschaft ohne Sitte, ohne Regeln, ohne Moral, ohne Kraft, ohne Führung. Wehrlos, reich, zerfallend. Eine Gesellschaft die keine Werte hat, kann sie und sich auch nicht verteidigen, sie will sich nicht verteidigen, weil es mit dem zügellosen Wohlleben nicht vereinbar ist, das ihre Kraft zerstört hat.
Dem dekadenten Zerfall standen bald die Goten und die Hunnen gegenüber. Völker voll Stolz, voll Entschlossenheit, voll männlicher Kraft. Völker, die entschlossen waren sich zu nehmen, was ihnen wie ein reifer Apfel in den Schoß fiel.
Ihrer kreatürlichen Kraft, ihrem unbeugsamen Willen, ihrer Wehrhaftigkeit und Härte hatten die verweichlichten geschlechtskranken, zivilisatorisch verkommenen Römer nichts entgegen zu setzen.
Schaut Putin heute nach Westen, nimmt er den ESC und „Conchita Wurst“ als die Realität unserer Gesellschaft wahr, dann wird er genau dieses altrömische dekadente Szenario sehen.
Er sieht die Urkraft des russischen Volkes bei sich, und durch sich verkörpert.
Auf der anderen Seite sieht er die spätrömische Dekadenz des Westens. Und genau so handelt er auch. Er sieht bei sich und dem russischen Volk Werte, die objektiv bessere und wünschenswertere Zustände darstellen, Werte, wie Kraft und Männlichkeit, Moral und Disziplin, Ordnung und Klarheit.
Nur leider ist Putin kein auch körperlich großer, selbstbewusster Führer oder Herrscher seines Volkes, sondern ein kleiner verletzlicher Mann. Nach seinen Selbstinszenierungen und seiner Körpersprache, eher voller Ängste und Minderwertigkeitskomplexe, als stark und selbstbewusst.
Seine Entscheidungen sind von diesen Schwächen, diesen Ängsten gesteuert, die für einen Mann seiner Macht ein charakterlicher Mangel sind, weil sie seine Entscheidungen unbeherrscht, irrational, emotional und unvorhersehbar machen.