Warum scheint eigentlich die GDL die Schuldige am Bahnchaos zu sein?
Warum verlangt man nur von der GDL, dass sie jetzt endlich zu einem Abschluss kommt?
Sitzen da nicht zwei am Tisch?
Warum verlangt niemand dass die Bahn endlich zu einem Abschluss kommt und nachgibt?
Warum muss die GDL um des lieben Bahnkunden Friedens willen darauf verzichten, alle ihre Mitglieder zu vertreten?
Warum darf die Bahn stur auf Kurs bleiben? Warum ist es unmöglich unterschiedliche Tarife, ja nach Gewrkschaftszugehörigkeit, zu realisieren?
Ob das nützlich ist, ob politisch gewollt, das ist eine andere Frage, aber dass die GDL das Recht haben muss ihre Mitglieder zu vertreten ist ihr selbstverständliches Recht als Gewerkschaft, der Sinn einer Gewrkschaft.
Die Arbeitswelt ist voll von Fällen unterschiedlicher Vergütung für dieselbe Arbeit. Der eine wird tariflich bezahlt, sein Kollege bekommt irgendwelche Zulagen, Frauen verdienen weniger als Männer, Leiharbeitnehmer, 450€-Jobber, es gibt dutzendweise unterschiedliche Bezahlung für die gleiche Arbeit. In einem Betrieb. Oft genug ist es der Betrieb, der die Altersversorgung über die Jahre abbaut, so dass es je nach Eintrittsdatum eine andere Versorgung gibt. Auch im öffentlichen Dienst.
Bei der Bahn ist das unmöglich? Da darf eine Gewerkschaft nicht für ihre Mitglieder Vorteile erkämpfen? Was ist mit Tarifverträgen, die nicht allgemeinverbindlich sind? Auch verbieten?
Die GDL tut nichts anderes als die existenziellen Rechte einer Gewerkschaft für sich zu verlangen. Die Bahn verweigert das. Warum auch immer. Es ist wohl eher die Bahn, die stur, starrköpfig und uneinsichtig ist. Es ist die Bahn, die „Schuld“ am Streik ist, weil sie einer Gewerkschaft elementare Rechte verweigert.