Alle Parteien beglückwünschen sich selbst, dort wo sie noch eine Rolle spielen, zu ihrem Erfolg.
Wenn man sich von der Betrachtung des Stärkeverhältnisses zwischen den Parteien trennt, wenn man guckt wie viele der Menschen sie überhaupt noch als ihre Vertreter ansehen, wenn man dies an der Wahlbeteiligung misst, dann zeigt sich das ganze Desaster.
Wenn man fragt warum die Menschen nicht wählen gehen, dann hört man oft, dass es egal sei wen man wähle, es ändere sich doch nichts, es sei alles dasselbe.
Natürlich wird dann sofort erklärt warum es wichtig sei eine bestimmte Partei zu wählen.
Z. B. die Grünen, um die Welt zu retten, und den Klimawandel zu stoppen, auf den wir seit 15 Jahren ebenso hoffnungsvoll wie vergeblich warten,
Z. B. die SPD, damit Frank Walter Steinmeier zu noch mehr Konferenzen zur Befriedung des Nahen Ostens einladen kann.
Z. B. die Linke, damit sie Gerechtigkeit in die Welt bringt. (Ausgerechnet die?) Vielleicht indem sie sich um Illegale Einwanderer, sorry Flüchtlinge, kümmern kann, die dem Staat eine Unterkunft abpressen in der sie dann einen Wachschutz brauchen, damit sie sich nicht gegenseitig massakrieren.
Z. B. die CDU. Warum eigentlich die CDU? Wegen Angela Merkel. Oder warum auch immer, keine Ahnung.
Z. B. die FDP, damit sie nicht so traurig sind. (Vielleicht der ehrlichste Grund.)
Z. B. die AFD, weil sie die Illusion einer Alternative für die verspricht, die Stammtische noch für eine real existierende politische Kraft halten.
Nein, der Bürger hat eine andere Sicht auf die Dinge des Staates.
Der Bürger erlebt den Staat durch den unverständlichen Ablehnungsbescheid der Krankenkasse, durch die Schikane des Jobcenters, durch die Arroganz der GEZ, sorry des Beitrags“service“, durch die Überheblichkeit der Sozialverwaltung.
Da ist der Bürger der beklaut wird, es aber niemanden interessiert. Die Polizei hat nur noch die Macht der statistischen Erfassung. Die Sorgen des Beklauten interessieren nicht, seine Wut wird ihm zu Vorwurf gemacht.
Der Bürger erlebt den Staat immer mehr als einen seelenlosen, entmenschlichten Verwaltungsapparat, gegen dessen Macht er sich zu Recht hilflos fühlt, der ihn allein lässt.
Der Bürger ist ein lästiges Insekt, das auch noch unnötig Geld kostet, letztlich nur die Verwaltung stört, die sein Leben gestalten will, ohne dass er das will.
… und, aus der Sicht ist es wirklich egal welche Partei man wählt, ob man wählt, es ändert sich nichts.
Gesetze werden mit jeder „Reform“ komplizierter, unverständlicher, verschachtelter. Das schafft keine Gerechtigkeit, das schafft Ohnmacht.
Schlimmer, es schafft Ungleichheit vor dem Gesetz, denn nur der Reiche, der Intelligente, der Gebildete, der Vernetzte, wer genug Zeit, Kraft und Geld hat kann sich wehren. Nicht der Schwache.
Mit der allseits geforderten und nie definierten „sozialen Gerechtigkeit“ hat das alles nichts zu tun. Die ist nichts anderes als eine leere Parole für die, die nichts ändern, es aber wenigstens schönreden wollen.
… und, aus der Sicht ist es wirklich egal welche Partei man wählt, ob man wählt, es ändert sich nichts.