Günter Verheugen, wohl einer der bekanntesten ehemaligen EU-Kommissare, seinerzeit zuständig für die EU-Erweiterung, hat zu einem griechschen Euro-Austritt einen sehr klaren Standpunkt.
Verheugen schließt einen Grexit kategorisch aus – dies lasse der Vertrag von Lissabon schlichtweg nicht zu. „Sie können aus dem Euro nicht austreten, sie können auch aus dem Euro nicht rausgeschmissen werden“, sagte Verheugen. Möglich sei lediglich ein Austritt aus der Europäischen Union, was Jahre in Anspruch nehmen würde. Griechenland würde auch bei einem Grexit weiter das Sorgenkind Europas bleiben, so Verheugen: „Die Vorstellung, man wäre das Problem los durch einen Austritt, ist eine vollkommen falsche Vorstellung.“
So sagt er es immer wieder (z. B. hier), aber anscheinend will das niemand hören und es wird fortlaufend im luftlerren Raum eine nicht mögliche Option diskutiert.
Hat Verheugen keine Ahnung?
Interessiert sich in der Politik niemand mehr für Verträge, für Recht und Gesetz? Wird Politik nur nach scheinbarer Nützlichkeit, aber ohne Seriosität betrieben? Politik also abseits der Realität?
Wäre es nicht viel wichtiger über die realen Möglichkeiten zu diskutieren, über eine griechische Staatspleite im Euro, als Phantasieszenarien aufzublasen?
Ich erwarte hier Aussagen aus der Politik und Informationen in der Presse, statt der ewigen Grexit Diskussion.