Der Philosoph Martin Heidegger hat davon gesprochen, dass wir im Modus des ‚man‘ leben.
Wer im Modus des ‚man‘ lebt, der tut das, was alle tun – oder zumindest alle aus der Gruppe, zu der man dazugehören möchte. Man denkt und lebt, wie jedermann denkt und lebt. Man sucht nicht sein eigenes Leben, seine eigene Meinung, seine eigene Stimme. Man findet das gut, was alle gut finden. Man schwimmt mit der Masse. Mit einem individuellen, selbstbestimmten Leben hat das herzlich wenig zu tun.
Das Man als das Wer des alltäglichen Daseins
Mit dem Terminus Man fasst Heidegger den kulturellen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund des Daseins. Der Mensch ist als kulturelles Wesen stets auf ein Überlieferungsgeschehen angewiesen und durch dieses bestimmt. Die Summe der kulturellen und gesellschaftlichen Normen und Verhaltensweisen nennt Heidegger Faktizität. Von ihr kann niemals abgesehen werden, da sie wesentlich zum Mensch als kulturelles Wesen gehören. Wird dem Dasein seine Bestimmung durch die Tradition jedoch nicht bewusst, so ist es den vorgegebenen Verhaltensmustern und Anschauungen ausgeliefert. Diesen Zustand des Ausgelieferseins nennt Heidegger uneigentlich.